Standardsteuercode

Was ist ein Standardsteuercode?

Der Standardsteuercode ist ein von der ungarischen Steuer- und Zollbehörde (NAV) im Rahmen des eÁFA-Systems (elektronische Mehrwertsteuerveranlagung) eingeführtes einheitliches Steuercodesystem. Ziel ist es, eine harmonisierte, transparente und automatisierbare Verbindung zwischen den unternehmensinternen Buchhaltungscodes und der Struktur der MwSt-Erklärung herzustellen.

NAV möchte mit dieser zentralen Codeliste die Vielzahl individueller, uneinheitlicher Codesysteme ablösen – was im Kontext der eÁFA-Einführung besonders wichtig ist, da die Voranmeldungen zunehmend automatisch aus den NAV-Daten generiert werden.

Warum sind Standardsteuercodes notwendig?

Früher nutzten Unternehmen eigene Steuercodes in Rechnungs- und Buchhaltungssystemen. Diese stimmten oft nicht mit den offiziellen Erklärungsspalten überein, was zu:

  • manueller Nachbearbeitung,
  • fehleranfälliger Datenvalidierung,
  • und erschwerter Berichterstattung führte.

Die Standardsteuercodes sollen diese Probleme beheben, indem sie:

  • den Codes explizite Deklarationspositionen zuordnen (z. B. Zahllast, Vorsteuer, Sonstiges),
  • die Grundlage für die automatische Ausfülllogik im eÁFA-System bilden.

Wie ist ein Standardsteuercode aufgebaut?

Ein Standardsteuercode hat folgende Eigenschaften:

  • Mehrere Codes pro Beleg sind möglich, wenn unterschiedliche MwSt-Regelungen zutreffen.
  • Ein Code verweist auf mindestens eine, höchstens zwei Deklarationspositionen.

Diese Positionen fallen in drei Kategorien:

PAYABLE (Zahllast): Umsatzsteuer, die ans Finanzamt abzuführen ist,

DEDUCTIBLE (Vorsteuer): abzugsfähige Eingangsumsatzsteuer,

OTHER (Sonstiges): z. B. steuerfreie Vorgänge oder technische Buchungen.

Diese Struktur stellt sicher, dass jeder Vorgang korrekt in der MwSt-Erklärung platziert wird.

Praxisbeispiel

Ein Unternehmen verkauft Waren im Inland und importiert Produkte aus der EU.

Für den Inlandsverkauf wird ein Standardsteuercode mit PAYABLE-Position genutzt.

Für den Import fällt ein DEDUCTIBLE-Code für die abzugsfähige Einfuhrumsatzsteuer an.

Das eÁFA-System erkennt automatisch:

  • dass der Verkaufsteil in die Zahllast gehört,
  • und der Importteil als Vorsteuer geltend gemacht wird.

Verbindung zum eÁFA-System

Die Standardsteuercodes sind unverzichtbar für die Automatisierung im eÁFA-System, da sie:

  • definieren, in welchen Bereich ein Vorgang der MwSt-Erklärung fällt,
  • die Logik hinter NAVs Erklärungsvorschlägen stützen,
  • und die automatische Validierung anhand vorhandener Daten ermöglichen.

ERP- und Buchhaltungssoftware müssen die Standardcodes korrekt zuordnen und mappen, um korrekte Datenübermittlung zu gewährleisten.

Vorteile für Unternehmen und Steuerbehörde

Für Unternehmen:

  • Einfachere Umsatzsteuer-Voranmeldung,
  • Weniger Fehlerquellen und Differenzen,
  • Grundlage für automatisierte Buchhaltung und Berichte.

Für NAV:

  • Effizientere Datenprüfung und Risikoanalyse,
  • Schnellere Kontrolle der Erklärungen,
  • Einheitlichere Datenkommunikation.

Zusammenfassung

Der Standardsteuercode ist eine von NAV im Zusammenhang mit dem eÁFA-System eingeführte zentrale Codeliste. Sie verknüpft Rechnungs- und Buchhaltungsdaten mit der Struktur der MwSt-Erklärung. Ein Code kann einer oder zwei Positionen zugeordnet sein: Zahllast (PAYABLE), Vorsteuer (DEDUCTIBLE) oder Sonstiges (OTHER). Ziel ist eine vereinheitlichte, automatisierte und transparente Verarbeitung von Steuerdaten.

Offizielle Definition

Ein Standardsteuercode ist eine von der NAV im Rahmen des eÁFA-Systems definierte zentrale Codeliste, die Steuercodes mit den entsprechenden Positionen in der Mehrwertsteuererklärung verknüpft. Ein Code muss mindestens einer, maximal zwei Positionen (PAYABLE, DEDUCTIBLE oder OTHER) zugeordnet sein.

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