Die Begründung von Nachhaltigkeitsinvestitionen stellt für viele ESG-Fachleute eine Herausforderung dar. In diesem kurzen Artikel möchten wir eine einfache, 5-stufige Methode vorstellen, die eine Lösung für dieses Problem bieten kann.
Investitionen in nachhaltige Initiativen schaffen geschäftlichen Wert, der häufig nicht berechnet oder nachverfolgt wird. Gerade in Zeiten knapper Ressourcen ist es deshalb schwierig, interne Unterstützung zu gewinnen. Daher ist es von Anfang an wichtig, die geschäftliche Begründung für die Investitionen zu bewerten, die zur Umsetzung oder Aufrechterhaltung nachhaltiger Geschäftsinitiativen erforderlich sind. Die Integration von Nachhaltigkeitsinvestitionen in Kapitalallokations- und Entscheidungsprozesse kann sowohl das Investitionsvolumen als auch die Geschwindigkeit erhöhen.
Die nachstehend vorgestellte Methode basiert auf der Annahme, dass die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie über verschiedene vermittelnde Faktoren zu Verbesserungen führt:
Diese Entwicklungen
- steigern den Umsatz,
- erhöhen die Profitabilität und
- führen zu einer höheren Unternehmensbewertung,
was letztlich zu einem höheren geschäftlichen Wert und zu einer stärkeren positiven gesellschaftlichen Wirkung führt.
Leider wird dieser Wert häufig nicht berechnet, da Daten fehlen oder weil das Finanzteam nicht in die Bewertung des Nachhaltigkeitswertes einbezogen ist. Zudem ist die monetäre Darstellung vermiedener Risiken schwierig.
Die 5-Schritte-Vorgehensweise
- Erstens muss das spezifische Nachhaltigkeitsziel definiert werden, für das eine Investitionsbegründung erforderlich ist. In unserem Beispiel verwenden wir die Reduzierung von Treibhausgasemissionen als eines der häufigsten Ziele.
- Zweitens werden die Maßnahmen und Praktiken identifiziert, die mit dem gewählten Ziel verbunden sind, um eine Grundlage für die Bestimmung der Vorteile zu schaffen. Anknüpfend an das Beispiel: Listen Sie die Maßnahmen und eingeführten Praktiken zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen auf, etwa den Umstieg auf erneuerbare Energien oder Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs. Oft ist eine tiefere Analyse erforderlich, um den Gesamtkontext zu verstehen. Zum Beispiel: Wie ist der Umstieg auf erneuerbare Energien geplant? Durch eigene Erzeugung oder über ein virtuelles Strombezugsmodell?
- Drittens werden die Vorteile der Maßnahmen und Praktiken bestimmt. Nutzen Sie hierzu die in der Einleitung beschriebenen vermittelnden Faktoren. Unterstützt der Umstieg auf erneuerbare Energien die Kundenbindung, fördert er die Bindung der zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Mitarbeitenden oder hilft er, mögliche Sanktionen zu vermeiden? Für diese Analyse kann die Zusammenarbeit eines funktionsübergreifenden Teams erforderlich sein.
- Viertens werden die einzelnen Vorteile bewertet, wenn möglich quantifiziert, und ein Zeitrahmen für ihre Realisierung festgelegt. Der Umstieg auf erneuerbare Energien durch den Bezug von Grünstrom erfolgt zum Beispiel deutlich schneller als die Installation eines Geothermiebrunnens, bei unterschiedlichen Kosten und Amortisationszeiten. In diesem Schritt ist die Einbindung der Finanzabteilung wertvoll und meist unvermeidbar, da ein Teil des anhand der vermittelnden Faktoren ermittelten Wertzuwachses auch in der traditionellen Rechnungslegung anerkannt wird.
- Fünftens wird der Kapitalwert (Net Present Value, NPV) berechnet, also die Summe der auf den Barwert abgezinsten zukünftigen Zahlungsströme über die Lebensdauer der Investition unter Anwendung des relevanten Zeithorizonts und des Diskontsatzes. Eine Geothermie-Investition hat beispielsweise einen deutlich längeren Zeithorizont als ein VPPA, und Ihre Finanzabteilung kann den passenden Diskontsatz bestimmen.
Warum ist das wichtig?
Diese Vorgehensweise kann auch zur Analyse der finanziellen Auswirkungen zukünftiger Nachhaltigkeitsinvestitionen genutzt werden. Sie kann beispielsweise helfen zu bewerten, welche Vorteile ein früheres Handeln im Hinblick auf Nachhaltigkeitsvorgaben bietet oder welche finanziellen Risiken mit Untätigkeit verbunden sind – etwa im Abfallmanagement oder bei der Einführung recycelter Verpackungsmaterialien.
Der eigentliche „Mehrwert“ liegt jedoch in der Nutzung der vermittelnden Werte – also der Bewertung eines breiteren Spektrums von Vorteilen –, die finanzielle Vorteile sichtbar machen können, die in der traditionellen Analyse nicht erfasst werden. Damit kann eine breitere Palette von Nachhaltigkeitsinvestitionen die Unterstützung der Unternehmensleitung gewinnen.
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